Borrasca Claudia trifft die Kanaren: Schulen geschlossen, Alarmstufe Orange – So schützen Sie sich heute
Guten Morgen lieber Leser, informieren Sie sich über die Nachrichten am Morgen – Kanarische Inseln.
während ich diese Zeilen schreibe, ziehen draußen bereits die ersten dunklen Wolken auf. Die Borrasca Claudia, die derzeit südwestlich der Britischen Inseln liegt, ist auf dem direkten Weg zu den Kanarischen Inseln – und sie bringt das erste richtig heftige Unwetter dieses Herbstes mit sich. Heute Mittwoch, den 12. November 2025, werden wir erleben, was Meteorologen als einen der intensivsten Wettereinbrüche der letzten Jahre bezeichnen.
Bereits seit den frühen Morgenstunden herrscht Ausnahmezustand auf den Inseln. Die Behörden haben reagiert, Schulen bleiben geschlossen, und die AEMET hat Alarmstufe Orange ausgerufen. Was genau auf uns zukommt und wie Sie sich am besten schützen, erkläre ich Ihnen in diesem aktuellen Bericht vom Mittwochmorgen.
| Fakten | Details |
|---|---|
| Ereignis | Borrasca Claudia erreicht die Kanarischen Inseln |
| Datum | Mittwoch, 12. November 2025 |
| Alarmstufe | Orange (wichtiges Risiko) in La Palma, Teneriffa, Gran Canaria |
| Niederschlag | Bis zu 100 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden |
| Windgeschwindigkeit | Bis zu 90 km/h in Höhenlagen – Flughafen Informationen zu Verspätungen suchen und finden Sie hier |
| Betroffene Inseln | Alle sieben Kanarischen Inseln (gestaffelte Alarmzeiten) |
| Schulschließungen | Ab 13:30 Uhr La Palma, ab 15:00 Uhr alle Westinseln |
| Quelle | AEMET, Dirección General de Emergencias, Gobierno de Canarias |
Die Alarmstufen – Was bedeutet das konkret für jede Insel?
Die Dirección General de Emergencias hat gestern Abend in einer Dringlichkeitssitzung detaillierte Maßnahmen beschlossen. Das Besondere an dieser Wetterlage: Der Sturm zieht von West nach Ost über den Archipel, sodass die Alarmstufen zeitlich gestaffelt aktiviert werden.
Hier der genaue Zeitplan für heute:
La Palma ist die erste Insel, die betroffen ist. Bereits um 15:00 Uhr heute Nachmittag greift die Alarmstufe für Regen und Überschwemmungen. Die AEMET warnt vor bis zu 30 Litern pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde und insgesamt 100 Litern in zwölf Stunden. Besonders gefährdet sind die Höhenlagen von El Paso und Garafía sowie der Nordosten der Insel.
Teneriffa, La Gomera und El Hierro folgen um 18:00 Uhr mit denselben Warnungen. Auf Teneriffa konzentriert sich das Unwetter auf die Süd- und Westseiten, wo ebenfalls Alarmstufe Orange gilt. Im Teide-Gebiet rechnen die Meteorologen mit Windböen von bis zu 90 Stundenkilometern.
Gran Canaria erreicht die Regenfront erst in der Nacht – um 00:00 Uhr am Donnerstag tritt die Alarmstufe in Kraft, die Gewitterwarnung bereits um 23:00 Uhr heute Abend. Im Süden der Insel, wo sich die meisten Touristenzentren befinden, gilt ebenfalls Alarmstufe Orange.
Fuerteventura und Lanzarote sind die letzten im Bunde. Hier beginnt die Alarmphase am Donnerstagmorgen um 06:00 Uhr. Obwohl diese Inseln normalerweise weniger Niederschlag abbekommen, warnt die AEMET ausdrücklich vor lokal starken Regenfällen mit mehr als 15 Litern pro Stunde.
Die Windwarnung gilt bereits ab 12:00 Uhr mittags für alle Inseln mit Böen zwischen 70 und 90 km/h.
Schulen geschlossen – Tausende Schüler im Fernunterricht
Die Consejería de Educación hat heute früh eine weitreichende Entscheidung getroffen, die Tausende von Familien betrifft. Ab 13:30 Uhr wird auf La Palma der Präsenzunterricht komplett eingestellt, auch die Schulkantinen bleiben geschlossen.
Ab 15:00 Uhr wechseln dann alle Schulen auf den Westinseln – also Teneriffa, La Gomera und El Hierro – in den Fernunterricht-Modus. Die Lehrkräfte arbeiten von zu Hause aus, sofern sie über die technischen Möglichkeiten verfügen. Für Fächer, in denen digitaler Unterricht nicht möglich ist, fällt der Unterricht komplett aus.
Außerschulische Aktivitäten und Nachmittagsbetreuung werden ebenfalls abgesagt. Die Bildungsbehörden haben die Schulen bereits vor Wochen angewiesen, sich auf solche Notfallsituationen vorzubereiten – eine Lehre aus der Corona-Pandemie, wie Vizekonsejero José Manuel Cabrera betont.
Für Donnerstag wird heute um 10:30 Uhr eine erneute Lagebesprechung stattfinden. Dann entscheidet sich, ob der Unterricht auch am Donnerstag ausfällt oder im Fernmodus weiterlaufen muss.
Warum ist diese Borrasca so gefährlich?
David Suárez, der Delegierte der AEMET auf den Kanaren, erklärt die besondere Brisanz: „Dies ist das erste intensive Niederschlagsereignis nach einem extrem trockenen Oktober. Der Boden ist noch nicht auf solche Wassermassen vorbereitet.“
Die Kombination macht es so gefährlich: Nach wochenlanger Trockenheit kann der ausgedörrte Boden das Wasser nicht richtig aufnehmen. Dazu kommen die enormen Mengen – in manchen Gebieten rechnet man mit mehr Regen an einem Tag als normalerweise im ganzen November fällt.
Besonders kritisch sind die Barrancos, die trockenen Flussbetten, die sich bei solchen Unwettern innerhalb von Minuten in reißende Ströme verwandeln können. Die Behörden warnen ausdrücklich davor, sich in Barranco-Nähe aufzuhalten oder gar zu versuchen, diese mit dem Auto zu durchqueren.
Dazu kommt der starke Südwest-Wind, der in exponierten Lagen wie auf dem Teide oder in den Höhenregionen von La Palma Böen von bis zu 90 km/h erreichen wird. Auf den Straßen besteht erhöhte Gefahr durch umstürzende Bäume und herabfallende Äste.
Meine Beobachtungen – So bereitet sich die Bevölkerung vor
Bereits gestern Abend konnte ich in Las Palmas de Gran Canaria beobachten, wie sich die Menschen auf das Unwetter vorbereiten. In den Baumärkten waren Sandsäcke und Abdeckplanen praktisch ausverkauft. Restaurants in Strandnähe haben ihre Terrassen-Möbel bereits ins Innere geräumt.
Die Stadtverwaltung von Las Palmas hat Mitarbeiter ausgeschickt, um Gullys und Abflüsse zu reinigen – eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, denn verstopfte Abläufe können bei diesen Wassermengen schnell zu lokalen Überschwemmungen führen.
In den sozialen Medien kursieren bereits Fotos von den ersten dunklen Wolkenfronten über den Westinseln. Die Stimmung ist eine Mischung aus Besorgnis und gut organisierter Vorbereitung. Die Kanaren haben in den letzten Jahren gelernt, mit solchen Wetterlagen umzugehen.
Was Sie heute unbedingt beachten sollten
Die Dirección General de Emergencias hat klare Verhaltensregeln herausgegeben, die ich Ihnen dringend ans Herz lege:
Vermeiden Sie unnötige Fahrten. Falls Sie doch mit dem Auto unterwegs sein müssen, fahren Sie besonders vorsichtig und halten Sie deutlich mehr Abstand als sonst. Die Straßen werden nass und rutschig sein, die Sicht ist eingeschränkt.
Halten Sie sich fern von Barrancos und Küstenbereichen. Die Kombination aus starkem Regen und hohem Wellengang macht diese Zonen besonders gefährlich. Spontane Überschwemmungen können dort innerhalb von Sekunden entstehen.
Sichern Sie lose Gegenstände auf Terrassen und Balkonen. Bei Windböen von bis zu 90 km/h können Blumentöpfe, Gartenmöbel oder Sonnenschirme zu gefährlichen Geschossen werden.
Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen. Die offizielle Notrufnummer 112 und die Webseite der AEMET bieten laufend aktualisierte Informationen. Auch die App der AEMET ist sehr hilfreich.
Laden Sie Ihre Mobiltelefone voll auf. Bei starkem Unwetter kann es zu Stromausfällen kommen. Ein geladenes Handy ist dann Ihre wichtigste Verbindung zur Außenwelt.
Falls Sie in einem Hotel oder einer Ferienwohnung sind, informieren Sie sich bei der Rezeption oder bei Ihrem Vermieter über die lokalen Sicherheitsmaßnahmen. Die meisten Unterkünfte haben Notfallpläne für solche Situationen.
Der Blick nach vorne – Wann entspannt sich die Lage?
Die gute Nachricht: Borrasca Claudia ist ein schnell ziehender Sturm. Die AEMET rechnet damit, dass der Hauptteil des Unwetters innerhalb von 24 Stunden über den Archipel hinweggezogen sein wird. Ab Donnerstagnachmittag sollte sich die Lage deutlich entspannen.
Allerdings warnen die Meteorologen, dass auch nach dem Durchzug der Front noch Instabilität in der Luft liegt. Vereinzelte Schauer sind auch am Freitag noch möglich, wenn auch längst nicht mehr in der Intensität wie heute und morgen.
Die Temperaturen werden nach dem Sturmdurchzug deutlich fallen – ein klares Zeichen dafür, dass der Herbst nun endgültig auf den Kanaren angekommen ist. Nach der langen Trockenperiode ist der Regen grundsätzlich willkommen, aber die Menge und Intensität machen ihn zu einer Herausforderung.
Bleiben Sie sicher, hören Sie auf die Warnungen der Behörden, und passen Sie gut auf sich und Ihre Lieben auf. Ich werde Sie natürlich weiter auf dem Laufenden halten, sobald es neue Entwicklungen gibt.
Häufige Fragen (FAQ)
Wann genau erreicht die Borrasca Claudia Gran Canaria?
Die Regenfront erreicht Gran Canaria in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Die Alarmstufe tritt um 00:00 Uhr in Kraft, die Gewitterwarnung bereits um 23:00 Uhr am Mittwochabend. Der Süden der Insel steht unter Alarmstufe Orange mit bis zu 100 Litern Regen pro Quadratmeter in zwölf Stunden.
Sind die Flughäfen auf den Kanaren geöffnet?
Zum jetzigen Zeitpunkt (Mittwochmorgen) sind alle Flughäfen auf den Kanaren in Betrieb. Allerdings kann es im Tagesverlauf zu Verspätungen oder Annullierungen kommen, insbesondere auf den Westinseln. Informieren Sie sich direkt bei Ihrer Fluggesellschaft über den aktuellen Status Ihres Fluges.
Was bedeutet Alarmstufe Orange konkret?
Alarmstufe Orange (Alerta Naranja) bedeutet „wichtiges Risiko“ und ist die zweithöchste Warnstufe. Sie wird ausgegeben, wenn meteorologische Phänomene von ungewöhnlicher Intensität erwartet werden, die eine echte Gefahr für Menschen und Sachwerte darstellen. Bei Alarmstufe Orange sollten Sie Ihre Aktivitäten im Freien auf das Nötigste beschränken und die Anweisungen der Behörden genau befolgen.
Muss ich als Tourist meine Reisepläne ändern?
Für Mittwoch und Donnerstag sollten Sie Ausflüge, Wanderungen und Strandbseuche verschieben. Bleiben Sie in Ihrer Unterkunft und nutzen Sie die Zeit, um die Insel später bei besserem Wetter zu erkunden. Die meisten Hotels und Touranbieter bieten kostenlose Umbuchungen an, wenn Aktivitäten wetterbedingt ausfallen müssen.
Aktualisiert am: 12. November 2025, 07:15 Uhr
