Guten Morgen Kanarische Inseln: Küstenwarnung und herbstlicher Wetterumschwung am 7. November 2025
Heute Morgen erwachen die Kanarischen Inseln unter einem besonderen Wetterregime. Während ich um 07:00 Uhr diese Zeilen schreibe, steht der Archipel weiterhin unter der seit gestern Mitternacht geltenden Küstenvorwarnung der kanarischen Regierung. Gleichzeitig erleben wir nach den sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage einen deutlichen Wetterumschwung, den die spanische Wetterbehörde AEMET als Folge eines polaren Jetstreams angekündigt hat.
Die Kombination aus starkem Wellengang an den Nord- und Westküsten sowie sinkenden Temperaturen prägt diesen Freitag auf allen sieben Hauptinseln. Für Bewohner und Urlauber heißt das heute: erhöhte Vorsicht an den Küsten und wärmere Kleidung einpacken, besonders in den höheren Lagen.
| Fakten | Details |
|---|---|
| Datum | Freitag, 7. November 2025, 07:00 Uhr |
| Küstenwarnung | Voralarm (Prealerta) seit 06.11., 00:00 Uhr aktiv |
| Betroffene Küsten | Nord- und Westküsten aller Inseln |
| Hochwasserzeiten heute | 01:30–02:05 Uhr und 13:55–14:30 Uhr |
| Wellenhöhe | 2 bis 3 Meter kombinierte Dünung |
| Quelle | AEMET, Generaldirektion für Notfälle der Kanaren |
Küstenwarnung: Vorsicht an Nord- und Westküsten den ganzen Tag
Die Generaldirektion für Notfälle der kanarischen Regierung hat die Vorwarnstufe aktiviert, die auf aktuellen Daten der staatlichen Wetteragentur AEMET basiert. Betroffen sind die Nord- und Westküsten von El Hierro, La Palma, Lanzarote und Fuerteventura sowie die Nordküsten von La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria. Die Seebedingungen haben sich deutlich verschlechtert, mit einer kombinierten Wellenhöhe von zwei bis drei Metern und Winden aus Nord und Nordost mit Geschwindigkeiten zwischen 20 und 40 Kilometern pro Stunde.
Besonders kritisch sind heute die Hochwasserzeiten in den frühen Morgenstunden zwischen 01:30 und 02:05 Uhr – die bereits hinter uns liegen – sowie am Nachmittag zwischen 13:55 und 14:30 Uhr. Während dieser Zeitfenster verstärkt sich der Wellengang erheblich, und die Küstenbehörden raten dringend von Aktivitäten am Meer ab. Spaziergänge an ungeschützten Küstenabschnitten, Baden an offenen Stränden sowie das Parken in Küstennähe sollten Sie heute vermeiden.
Polarer Jetstream bringt Temperaturabsturz
Nach mehreren Tagen mit fast sommerlichen Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius erleben die Kanaren seit gestern einen merklichen Temperatursturz. Verantwortlich dafür ist laut AEMET ein polarer Jetstream – ein röhrenförmiger Kanal sehr starker Winde in einer Höhe von 9 bis 16 Kilometern über der Erdoberfläche. Diese Luftströmung fließt mit Geschwindigkeiten zwischen 100 und 250 Kilometern pro Stunde und bringt deutlich kühlere Luftmassen auf die Inseln.
Der Temperaturabfall macht sich besonders im Mittelgebirge und in höheren Lagen bemerkbar. Heute Morgen zeigen die AEMET-Messstationen in Las Palmas de Gran Canaria etwa 22 bis 24 Grad Celsius, was allerdings noch drei Grad über dem Novemberdurchschnitt liegt. In Santa Cruz de Tenerife werden heute bis zu 27 Grad erwartet, während in den Bergen deutlich frischere Bedingungen herrschen. Der Himmel präsentiert sich überwiegend bewölkt im Norden der gebirgigen Inseln, wo auch leichter Regen möglich ist.
Verkehrssituation auf Gran Canaria bleibt angespannt
Auf Gran Canarias Hauptverkehrsader GC-1 setzt sich die gewohnt schwierige Verkehrslage fort. Die Autobahn, die den Süden mit der Hauptstadt Las Palmas verbindet, zählt zu den am stärksten frequentierten Straßen Spaniens. Täglich rollen durchschnittlich 167.750 Fahrzeuge über das Teilstück zwischen Jinámar und La Pardilla in Telde – spanienweit gibt es nur fünf Verkehrsknotenpunkte mit höherem Aufkommen.
In den vergangenen Tagen gab es mehrere Unfälle, die zu stundenlangen Staus führten. Die Vereinigung der Guardia Civil hat deshalb diese Woche einen Notfallabschleppdienst für die Hauptstoßzeiten gefordert, um Unfallfahrzeuge schneller von der Fahrbahn zu räumen und Staus zu verkürzen.
Musikfestival auf Fuerteventura und kulturelle Highlights
Trotz der Küstenwarnung findet heute und morgen am Strand von Gran Tarajal auf Fuerteventura das Musikfestival Arena Negra statt. Die Veranstalter beobachten die Wetterlage genau und haben Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wer das Festival besuchen möchte, sollte sich warm anziehen und die Warnungen der Behörden beachten.
In Las Palmas bereitet sich das Gran Canaria Wind Orchestra auf ein besonderes Konzert am 9. November vor. Im Auditorio Alfredo Kraus erklingt ab 18 Uhr das Programm „Echoes of Voices“ mit Werken von Johan de Meij, Hardy Mertens und John Rutter. Auf Teneriffa tritt am 8. November im Rahmen des Festivals Tensamba der brasilianische Gitarrist Chico Pinheiro im Kammersaal des Auditorio de Tenerife auf.
Praktische Hinweise für Residenten und Urlauber
Für den heutigen Freitag empfehle ich Ihnen besondere Umsicht. Wenn Sie Strandausflüge geplant haben, wählen Sie geschützte Buchten im Süden der Inseln. Die Nord- und Westküsten sollten Sie heute meiden, besonders während der Hochwasserzeiten am Nachmittag. Bootsbesitzer haben ihre Fahrzeuge bereits gestern Abend sicher vertäut, dennoch lohnt sich eine Kontrollfahrt zum Hafen.
Die kühleren Temperaturen sind für November durchaus angenehm und entsprechen eher dem, was man vom Herbst auf den Kanaren erwartet. Dennoch sollten Sie für Ausflüge in höhere Lagen eine leichte Jacke einpacken. In den Bergen können die Temperaturen deutlich unter 20 Grad fallen, und mit dem erhöhten Windaufkommen fühlt es sich noch kühler an.
Die Küstenvorwarnung gilt voraussichtlich bis in den Samstag hinein. Ab dem Wochenende kündigt AEMET dann wieder stabilere Bedingungen an, wobei vereinzelt Regenschauer möglich bleiben. Das wechselhafte Wetter ist typisch für diese Jahreszeit und bringt der Natur die dringend benötigte Feuchtigkeit nach den trockenen Sommermonaten.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie lange gilt die Küstenwarnung auf den Kanaren?
Die Vorwarnung (Prealerta) wurde am Donnerstag, 6. November um Mitternacht aktiviert und gilt zunächst für Donnerstag und Freitag. Die Behörden überwachen die Situation kontinuierlich und können die Warnung verlängern oder in eine höhere Alarmstufe überführen, falls sich die Bedingungen verschlechtern.
Welche Küstenabschnitte sind heute besonders gefährdet?
Besonders betroffen sind die Nord- und Westküsten von El Hierro, La Palma, Lanzarote und Fuerteventura sowie die Nordküsten von La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria. Kritische Zeiten sind heute zwischen 13:55 und 14:30 Uhr während der Hochwasserphase, wenn der Wellengang am stärksten ist.
Wie entwickelt sich das Wetter auf den Kanaren in den kommenden Tagen?
Nach dem aktuellen Temperatursturz durch den polaren Jetstream erwartet AEMET für das Wochenende eine leichte Stabilisierung. Es bleibt wechselhaft mit möglichen Regenschauern, besonders im Norden der größeren Inseln. Die Temperaturen pendeln sich auf herbstliche 20 bis 24 Grad ein – deutlich kühler als die 30 Grad der vergangenen Woche.
Aktualisiert am: 7. November 2025









