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Kanaren sollen ewige Sommerzeit zurück bekommen

Kanaren sollen ewige Sommerzeit bekommen

Zeitumstellung ade: Kanaren sollen ewige Sommerzeit bekommen – Spanien macht Druck in Brüssel

Die Kanarischen Inseln könnten bald ihrem Beinamen „Inseln des ewigen Frühlings“ noch gerechter werden, denn Spanien plant die Einführung einer dauerhaften Sommerzeit. Am 20. Oktober 2025 kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez in einem Video auf der Plattform X an, dass sein Land bei der Europäischen Union auf die Abschaffung der Zeitumstellung drängen wird. Ab 2026 sollen die Uhren in ganz Spanien nicht mehr zweimal jährlich umgestellt werden, und das hätte direkte Auswirkungen auf die Kanaren. Während das Festland dann dauerhaft in der Sommerzeit bleibt, würden auch die Inseln diesem Rhythmus folgen.

Die Ankündigung kommt nur wenige Tage vor der nächsten Zeitumstellung am 26. Oktober 2025, wenn die Uhren nachts um eine Stunde zurückgestellt werden. Für viele Menschen ist diese zweimalige Anpassung im Jahr längst zu einer Last geworden, und Sánchez greift diese Stimmung auf. In seinem Statement macht er keinen Hehl aus seiner Position und erklärt, dass er „keinen Sinn mehr“ in der Zeitumstellung sehe. Die Mehrheit der Europäer denke genauso, und deshalb sei es Zeit zu handeln. Was theoretisch klingt, hätte für die Bewohner und Touristen auf den Kanaren konkrete Folgen im Alltag.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Ankündigung: 20. Oktober 2025 durch Pedro Sánchez
  • Geplant: Abschaffung der Zeitumstellung ab 2026
  • Nächste Zeitumstellung: 26. Oktober 2025 (letzte möglicherweise)
  • Kanaren: Würden dauerhaft Sommerzeit beibehalten (UTC+1 statt UTC)
  • Argumente: Mehrheit der Europäer dagegen, keine Energieeinsparung, negative Gesundheitseffekte
  • EU-Status: Spanien will Vorschlag bei EU einreichen

Drei Gründe für das Ende der Zeitumstellung

Die spanische Regierung stützt ihren Vorstoß auf drei zentrale Argumente, die sich über Jahre hinweg verdichtet haben. Erstens verweist Sánchez auf die öffentliche Meinung in Europa. In diversen Umfragen haben sich Mehrheiten gegen die Zeitumstellung ausgesprochen, und diese Ablehnung zieht sich durch alle Altersgruppen und Regionen. Die Menschen empfinden das zweimalige Verstellen der Uhren als überflüssig und belastend, und diese Stimmung kann die Politik nicht mehr ignorieren. Spanien positioniert sich damit als Anwalt der Bürgerwünsche auf EU-Ebene.

Zweitens sei der ursprüngliche Zweck der Zeitumstellung nie wirklich erfüllt worden. Die Maßnahme wurde einst eingeführt, um Energie zu sparen, denn durch längere Abendstunden sollte weniger künstliches Licht benötigt werden. Doch moderne Studien zeigen, dass dieser Effekt minimal bis nicht vorhanden ist. Die Energieverbrauchsmuster haben sich geändert, und heute machen Beleuchtung und Heizung nur einen Bruchteil des Gesamtverbrauchs aus. Computer, Klimaanlagen und andere Geräte laufen unabhängig von der Uhrzeit, deshalb bringt die Umstellung keine messbaren Einsparungen. Dieses Argument wird von Experten weitgehend bestätigt.

Gesundheitliche Auswirkungen im Fokus

Das dritte und vielleicht stärkste Argument betrifft die Gesundheit der Menschen. Jedes Jahr im März und Oktober berichten Ärzte von einer Häufung bestimmter Beschwerden rund um die Zeitumstellung. Schlafstörungen stehen an erster Stelle, denn der Körper braucht mehrere Tage, um sich an den neuen Rhythmus anzupassen. Bei manchen Menschen dauert diese Anpassung sogar eine Woche oder länger, und in dieser Phase sinkt die Konzentration. Studien zeigen auch einen Anstieg von Verkehrsunfällen in den Tagen nach der Umstellung, weil Autofahrer müde und unaufmerksam sind.

Auch der Biorhythmus leidet unter den Umstellungen, denn der Körper orientiert sich am Tageslicht und nicht an der Uhr. Wenn plötzlich die Sonne eine Stunde früher oder später aufgeht, gerät das innere Gleichgewicht durcheinander. Besonders Kinder und ältere Menschen haben damit zu kämpfen, aber auch Schichtarbeiter spüren die Effekte stark. Die Liste der negativen Auswirkungen ist lang und reicht von Stimmungsschwankungen über Appetitlosigkeit bis zu erhöhtem Blutdruck. Angesichts dieser Fakten argumentiert die spanische Regierung, dass die Zeitumstellung mehr schadet als nutzt.

Was bedeutet das konkret für die Kanaren?

Für die Kanarischen Inseln hätte die Abschaffung der Zeitumstellung spürbare Folgen im Alltag. Derzeit haben die Kanaren eine Zeitzone, die der Winterzeit in Mitteleuropa entspricht (UTC+0), während das spanische Festland eine Stunde voraus ist (UTC+1). Das bedeutet, wenn es auf Gran Canaria 12 Uhr mittags ist, zeigt die Uhr in Madrid 13 Uhr. Bei dauerhafter Sommerzeit würden die Kanaren auf UTC+1 wechseln und damit ganzjährig dieselbe Zeit wie das Festland haben. Das würde die Koordination zwischen den Regionen erleichtern, aber auch die Tagesabläufe verändern.

Im Winter würde es morgens später hell werden, denn die Sonne ginge statt um 7 Uhr erst um 8 Uhr auf. Für Berufstätige bedeutet das, dass sie im Dunkeln zur Arbeit fahren müssten. Dafür hätten sie abends eine Stunde länger Tageslicht, was besonders für den Tourismus interessant ist. Urlauber könnten länger am Strand bleiben oder Abendaktivitäten besser nutzen. Restaurants und Bars würden davon profitieren, denn die Menschen bleiben bei Licht länger draußen. Diese Verschiebung passt gut zum Lebensstil auf den Kanaren, wo das soziale Leben ohnehin später stattfindet als in Nordeuropa.

Reaktionen aus Tourismus und Wirtschaft

Die Tourismusbranche auf den Kanaren dürfte die Pläne grundsätzlich begrüßen, denn längere Abende locken Gäste in die Restaurants und Geschäfte. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die auf die morgendliche Dunkelheit hinweisen. Wanderer und Aktivurlauber, die gerne früh starten, müssten sich umstellen. Auch Schulen und Kindergärten wären betroffen, denn Kinder müssten im Dunkeln aufstehen. Einige Eltern sehen das skeptisch, weil es die ohnehin schwierige Morgenroutine noch komplizierter macht. Die Wirtschaft insgesamt hätte aber wohl Vorteile, weil die Synchronisation mit dem Festland einfacher wird.

Ein weiterer Aspekt betrifft die internationalen Verbindungen. Die Kanaren empfangen Millionen Touristen aus ganz Europa, und die Zeitverschiebung spielt bei Flügen und Buchungen eine Rolle. Wenn Spanien dauerhaft Sommerzeit einführt, würden die Kanaren im Winter dieselbe Zeit wie Deutschland, Frankreich und andere mitteleuropäische Länder haben. Das könnte Flugzeiten vereinfachen und Verwirrungen reduzieren. Allerdings müssten sich auch die Einheimischen an die neue Situation gewöhnen, und das kann dauern. Gewohnheiten ändern sich nicht über Nacht, auch wenn die Uhr es tut.

Der lange Weg zur Umsetzung

Trotz der klaren Ansage von Pedro Sánchez ist die Abschaffung der Zeitumstellung kein Selbstläufer. Die Europäische Union hatte bereits 2019 beschlossen, dass die Mitgliedstaaten selbst entscheiden können, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Seither ist aber wenig passiert, denn die Länder konnten sich nicht einigen. Manche bevorzugen die Winterzeit, weil sie der geografischen Lage besser entspricht, andere wollen die Sommerzeit behalten. Diese Uneinigkeit hat die Reform blockiert, und deshalb wird zweimal im Jahr weiter an den Uhren gedreht.

Spanien macht nun Druck und will den Prozess beschleunigen. Der Vorschlag wird der EU-Kommission vorgelegt, und dann beginnen die Verhandlungen. Bis alle Mitgliedstaaten zustimmen, können Monate oder Jahre vergehen. Die spanische Regierung hofft auf eine Lösung bis Ende 2025, sodass die Umstellung 2026 wirklich die letzte wäre. Ob das klappt, hängt davon ab, wie viele andere Länder sich anschließen. Deutschland, Frankreich und Italien haben ähnliche Debatten geführt, aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Spanien könnte als Vorreiter eine Welle auslösen.

Für und Wider einer dauerhaften Sommerzeit

Die Debatte um Sommer- oder Winterzeit ist emotional aufgeladen, und beide Seiten haben Argumente. Befürworter der Sommerzeit betonen die längeren Abende und den Gewinn an Lebensqualität. Wer nach der Arbeit noch bei Tageslicht etwas unternehmen kann, fühlt sich aktiver und zufriedener. Auch der Handel profitiert, weil Menschen eher einkaufen gehen, wenn es noch hell ist. Der Tourismussektor ist fast einstimmig für die Sommerzeit, denn Urlauber schätzen lange Abende am Strand oder in Cafés. Diese wirtschaftlichen und sozialen Faktoren wiegen schwer.

Kritiker warnen hingegen vor den Nachteilen am Morgen. In Spanien würde im Winter die Sonne erst gegen 9 Uhr aufgehen, und das widerspricht dem natürlichen Rhythmus. Wissenschaftler argumentieren, dass die Winterzeit näher an der geografischen Realität liegt, weil Spanien relativ weit westlich in seiner Zeitzone liegt. Bereits jetzt geht die Sonne in Madrid später auf als in Berlin, obwohl beide Städte dieselbe Uhrzeit haben. Eine dauerhafte Sommerzeit würde diese Diskrepanz noch verstärken. Gesundheitsexperten warnen davor, dass dauerhaft dunkle Morgen zu Vitamin-D-Mangel und Depressionen führen können, besonders im Norden Spaniens. Auf den Kanaren wäre dieser Effekt milder, weil die Sonne dort generell früher und stärker scheint.

Wie es jetzt weitergeht

Die nächste Zeitumstellung am 26. Oktober 2025 steht unmittelbar bevor, und sie könnte tatsächlich die letzte sein. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um 3 Uhr morgens auf 2 Uhr zurückgestellt, und damit endet die Sommerzeit. Wer auf den Kanarischen Inseln Urlaub macht, gewinnt eine Stunde Schlaf, aber danach wird es abends früher dunkel. Ab Ende Oktober geht die Sonne auf den Kanaren bereits gegen 18:30 Uhr unter, und bis Februar wird es noch früher. Mit dauerhafter Sommerzeit würde sich das ändern, und die Abende wären heller.

In den kommenden Wochen wird die spanische Regierung ihren Vorschlag bei der EU vorstellen und für Unterstützung werben. Parallel laufen Diskussionen im Inland, denn auch innerhalb Spaniens gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Bürger werden wahrscheinlich nicht direkt abstimmen, aber ihre Stimmung wird die Politik beeinflussen. Umfragen zeigen, dass die Mehrheit für eine Abschaffung der Zeitumstellung ist, aber bei der Frage „Sommer- oder Winterzeit?“ gehen die Meinungen auseinander. Die Entscheidung wird Auswirkungen für Jahrzehnte haben, deshalb ist es wichtig, alle Aspekte zu berücksichtigen. Für die Kanaren würde eine ewige Sommerzeit gut zum Image passen und den Tourismus stärken. Ob es dazu kommt, zeigt sich in den nächsten Monaten.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann wird die Zeitumstellung in Spanien abgeschafft?

Die spanische Regierung plant die Abschaffung ab 2026. Die Zeitumstellung am 26. Oktober 2025 könnte damit die letzte sein, sofern die EU dem Vorschlag zustimmt. Der genaue Zeitpunkt hängt von den Verhandlungen in Brüssel ab.

Bekommen die Kanaren dauerhaft Sommerzeit oder Winterzeit?

Die Kanaren würden dauerhaft auf Sommerzeit (UTC+1) umgestellt. Damit hätten sie ganzjährig dieselbe Zeit wie das spanische Festland. Derzeit sind die Kanaren eine Stunde hinter dem Festland zurück.

Warum will Spanien die Zeitumstellung abschaffen?

Drei Hauptgründe: Erstens lehnt die Mehrheit der Europäer die Zeitumstellung ab. Zweitens spart sie keine Energie mehr, wie ursprünglich gedacht. Drittens hat sie negative Auswirkungen auf die Gesundheit und stört den Biorhythmus zweimal im Jahr.

Was ändert sich für Touristen auf den Kanaren?

Bei dauerhafter Sommerzeit hätten die Kanaren im Winter dieselbe Zeit wie Deutschland und andere mitteleuropäische Länder. Die Zeitverschiebung würde wegfallen, was Flugzeiten und Kommunikation vereinfacht. Abends bliebe es länger hell.

Wann ist die nächste Zeitumstellung auf den Kanaren?

Die nächste Zeitumstellung findet in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2025 statt. Um 3 Uhr morgens werden die Uhren auf 2 Uhr zurückgestellt. Möglicherweise ist dies die letzte Zeitumstellung überhaupt.



Aktualisiert am: 20.10.2025